Spitzen wiederum aus Feuerstein gebildet sind. Hat der Jäger einen solchen Pfeil verschossen, so daß er nicht im Körper des Wildes steckt, dann sucht er sorgsam das Schußfeld ab, denn der Pfeil ist wertvoll für ihn wegen der geraumen Zeit, die seine Herstellung erfordert.
Ihre Jagdbeute: Gewiß sind die Waffen gar einfach und
kunstlos im Vergleich zu denen einer späteren Zeit, in welcher der Mensch schon die Verarbeitung der Metalle kennen gelernt hatte, aber sie erfüllten bei der großen Gewandtheit der Menschen jener Tage, bet der Schärfe ihrer Augen, der Kraft ihrer Arme und Beine und bei der genauen Kenntnis aller Schliche und Gewohnheiten der Tiere doch ihren Zweck. Auch heute haben sie es ge-tan; denn mit reicher Beute kehren die Jäger vom frohen Weid-gang heim. Auf zwei frisch gefällten, jungen Tannen tragen sie einen feisten Hirsch und an einer der Stangen baumelt ein gelbbrauner Fuchs, der schon den wärmeren Winterpelz angelegt hat. Reinekes Balg wird nun in Streifen geschnitten werden, um das Gewand des glücklichen Jägers zu schmücken. Jubelnd umspringen die Kleinen die Heimkehrenden, den Großvater, Vater, Bruder und die sonst Versippten.
Auf dem Wege zum Heim: Mit den Jägern kehren die
Kinder zum eigentlichen Heim der Sippe zurück. Aus dem Wege, den sie einschlagen, läßt das Oberhaupt der Gesamtfamilie das
scharfe Auge, überall umherspähend, nach dem Rechten schauen. Aus einmal zeigt einer der Knaben hinunter zum Fluß. Und wie die anderen der weisenden Hand mit dem Auge folgen, sehen auch sie, wie einer aus ihrer Sippe in schwerfälligem Rachen — ein dinbaum ist's, mühsam mit Feuerbrand und Steinkeil ausgehöhlt — im Fluß umherfährt, um in den Buchten Reusen aus geflochtenen Weiden zum ergiebigen Fischfang auszulegen. Und dort erblicken sie, auf einem über das Wasser hängenden, zur Hälste verdorrten Baumstamm liegend, einen halbwüchsigen Jüngling, der die Flachsschnur mit dem Angelhaken aus Knochen in das Wasser senkt.
Die Jäger aber schreiten auf dem Rücken des Abhanges weiter. Hier sind fast alle Bäume fortgeschafft — welche Arbeits-
leistung für diese Menschen mit ihren geringen Werkzeugen! — und ein großer Platz ringsum mit Pfahlwerk eingeschlossen, zur Ausnahme des Viehes bestimmt. Zur Stunde aber ist der eingefriedete Raum leer. Die Rinder und Schafe weiden unten auf
den schönen Weideplätzen ant Talufer, die Schweine tummeln sich im Waldfmttpfe, und die Ziegen klettern unter der Aussicht zweier Knaben an den kräuterreichen Abhängen umher.
Im Heim: Ganz in der Nähe liegt auch die Heimstätte der
Sippe. Eine stattliche Zahl einfacher Hütten erhebt sich an Ort und Stelle (Steinzeit-Ausiedlung hinter dem Petersberge). Sie sind aus Holz erbaut und mit Stroh oder Schilf bedeckt. Die Fächer
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Die Elbe. Die Havel. Ii
Sumpsgebiet. Wind und Wasser brachten allerlei Samen hierher. Es
bildete sich im Laufe der Jahrhunderte eine Decke von Moos und Gras;
Weiden, Erlen, Eichen wuchsen wild durcheinander. Noch heute werden
in den Torfstechereien vermoderte Baumstämme gesunden. Wenn sich im
Winter eine Eisdecke gebildet hatte, gingen die wendischen Bewohner der
anliegenden Dörfer in das Bruch und füllten dort ihr Brennholz. Wasser-
Hühner und Schwärme von wilden Gänsen und Enten belebten die Sümpfe.
Störche und Reiher fanden hier reichliche Nahrung.
s) Wie hat die Entwässerung des Fieuer stattgefunden?
Friedrich der Große sorgte für die Entwässerung dieses Sumpfgebietes.
Einen Fluß versah man links und rechts mit hohen Wällen und leitete
sein Wasser in die Havel. Für das andere Flüßchen wurde ein neues
tiefes Bett gegraben, und sein Wasser leitete man in den Plaueuschen
Kanal. Durch den Fiener zog man von W. nach O. einen tiefen Hanpt-
graben und viele Nebengräben, in die man das Wasser der übrigen Bäche
und fumpsigen Stellen leitete. Jetzt siedelten sich fleißige Lente auf den
höhergelegenen Punkten des Fiener an; es entstanden die Orte Fienrode
und Königsrode.
Auf dieselbe Weise und fast zur gleichen Zeit entwässerte man die
etwas nördlich gelegenen Sumpfgebiete, deu Trübenbruch (zwischen
Wust und Hohengören, 112 qkm) und den Stremmebruch (zwischen
den Armen des Flüßchens Stremme).
B. Die Gewässer.
a) Die Ellie.
Die Elbe hat schon einen weiten Laus hinter sich, wenn sie unser
Gebiet berührt. Sie ist bereits eiu Fluß, eiu Strom. (Hauptrichtung?)
Zahlreiche Kähne, Dampfer, und Flöße schwimmen aus ihrem Rücken (Fahr-
straße). Stromauf und -ab werdeu auf dieser grotzen Verkehrsstraße
die verschiedensten Waren befördert (f. die Abbildung auf der nächsten
Seite. Die Elbe führt bedeutende Sandmengen mit sich, die sie an
ruhigen Stellen als Sandbänke (Heger) und Sandinseln ablagert
(Baggerei). Um für die Dampfschiffe die nötige Fahrtiefe zu erhalten,
hat man Buhuen angelegt. Die Ufer sind durchweg niedrig (flach) und
werden häufig bei Hochwasser überflutet, so daß man die anliegenden
Orte und Acker durch starke Dämme (Deiche) schützen mußte. Die au-
grenzenden Felder zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus (Elbaue).
Aus unserem Gebiete empfängt die Elbe keinen schiffbaren Fluß. Die
größten Wasserläufe sind die Schwarze Elster und die Jhle, fast un-
bedeutend sind die Nnte und die Ehle.
b) Die Havel.
Da, wo die Elbe das Gebiet verläßt, strömt ihr die wasserreiche
Havel zu. Diese ist auch schon ein größerer Fluß, wenn sie das Land
Jerichow berührt. Ihr Unterlauf scheidet unsere Ebene von Brandenburg.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
10
1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe-
können wir auch die Kleinbahn besteigen, die mit dem „Fiener Damm"
Parallel läuft.
b) Wie sieht es zur Zeit der Heuernte in dieser Wiesen-
fleische aus? Soweit das Auge reicht, überblicken wir nach allen vier
Richtungen vor der Heuernte eine weitausgebreitete Wiesenfläsche, mit
langem, üppigem Gras bedeckt. Auf- und abfliegen kreischende Kiebitze,
die ihre Eier in den Schlupfwinkeln verborgen halten. Langsam und
gemessen schreiten die Störche durch das Grasmeer; reichliche Nahrung
finden sie hier für ihre Jungen. In den Bächen und Gräben, welche
das Grasmeer durchziehen, halten sich wilde Gänse und Enten auf. —
In der zweiten Hälfte des Juni beginnt die Heuernte. Die scharfen
Senfen rauschen; die Mähmaschinen surren. Bald liegt das Gras in
langen, dicken Schwaden da. Die heißen Sonnenstrahlen verwandeln
das saftige Gras in kurzer Zeit iu Heu. Überall fahren Wagen, mit
duftendem Heu beladen, den Dörfern zu. In kurzer Zeit sind die Wiesen
leer. Im Herbste weiden hier große Pferde- und Rinderherden. In den
Bächen und Gräben schnattern Gänse und Enten.
c) Wirtschaftliche Verwertung. In den Dörfern des Fiener
blüht die Viehzucht. In den Ställen finden wir infolge des guten
Antters, das den Tieren verabreicht wird, viele wohlgenährte Rinder.
In Genthin werden Rinder in großer Zahl an die Händler verkauft. —
Wagenladungen des schönsten Viehes gehen von hier in die Magdeburger
Börde. Die Milchkühe wandern in die Ställe der großen Güter, die
fetten Rinder nach den Schlachtviehhöfen der Städte. So werden die
Bewohner des Bruchs, die früher in dürftigen Verhältnissen lebten, heute
wohlhabend; denn das Vieh wird teuer bezahlt. Früher brachte der Fiener
den Bewohnern wenig Nutzen, heute ist er zur Quelle des Segens ge-
worden. — Auch noch in anderer Weise nützt der Fiener. In den am
tiefsten gelegenen Flächen haben die Sumpf- und Wiesenpflanzen im Lanfe
der Zeit eine Torfschicht gebildet. Der Torf wird in großen Stücken
herausgehoben und getrocknet (Torsstecherei). Er bildet für die Leute
einen billigen Heizstoff. Die höhergelegenen, trockenen Stellen werden
init Feldfrüchten bestellt.
Seitdem durch deu Fiener eine Eisenbahn (die Eisenbahn von Genthin
nach Tuchein? soll erst gebaut werden) und zwei Chausseen gehen, seitdem die
an seinen Rändern liegenden Orie durch gepflegte Landstraßen miteinander ver-
bunden sind, ist er mit anderen Gegenden in Verkehr getreten. (Ziesar im S.;
Genthin, der Planesche Kanal, die Magdeburger—berliner Eisenbahn im N.)
d) Wie mag der Fiener entstanden sein und vor der Ent-
Wässerung ausgesehen haben? In alter Zeit breiteten sich in dem
nördlichen Teile unseres Vaterlandes vier tiefe und breite Flußtäler aus.
Ein Stromtal befand sich da, wo heute die Havel fließt, wo die Havel-
seen und der Fiener sich ausbreiten. Es vereinigte sich dann mit dem
"Elbtale. Kleine Flüsse und Bäche brachten Sand und Schlamin mit und
füllten allmählich das Tal aus. Es entstand auf diese Weise ein großes
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
22 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
H. Das Flachland.
Das Land nördlich von der Ohre bis zur Elbe ist durchaus keine
Ebene. Vielmehr wechseln niedere Höhenzüge, Täler und Einzelberge init-
einander ab. Deshalb nennt man das Gebiet nach der Oberfläche ein
welliges Land. Der Boden ist meist sandig und daher wenig fruchtbar,
besonders im N.w. Kartoffeln und Roggen sind die Haupifnichte. Beffer
gedeihen die Früchte da, wo der Boden lehmig ist. In den Sandgegenden
sind Lupine und Buchweizen zu Hause, und die Ackerflächen dieneinals
Brache den Schafherden zur Weide. Große Strecken sind mit Nadelholz
bestanden. Im Schlitze der Wälder beschäftigt man sich auf dem mergel-
reichen, feuchten Sandboden mit Hopfenbau. An vielen Orten treibt
man auch Obstbau, der reichen Ertrag liefert.
Die Letzlinger Heide.
Die Letzlinger Heide nimmt den Süden des welligen Flachlandes ein. Sie
ist ein großes Waldgebiet (28 677 ka). Die Kiefer herrscht zwar vor, aber auch
Eichen-, Birken-, sichten- und sogar Lindenwälder trifft man an. (Zwischen Colbitz
und Planken stehen 1600 Morgen Lindenwald.) Die Letzlinger Heide hat nur Hoch-
wald. Der größte Teil der Heide ist durch ein hohes Wildgatter eingeschlossen.
Seit länger als 300 Jahren ist die Letzlinger Heide den Hohenzollernsürsten ein
geschätztes Jagdgebiet, Dam-, Rot- und Schwarzwild wird hier in großer Zahl
gehegt und alljährlich bei der Kaiserjagd geschossen. Für das Wild werden im
Forste an verschiedenen Stellen Ackerflächen, „Blößen", mit Lupinen, Hafer, Erd-
äpfeln und Kartoffeln bebaut. Durch verstellbare Gatter sind diese Blößen um-
friedigt. Kurz vor der Kaiserjagd werden die Fruchtfelder dein Wilde überlassen.
Am Jagdtage ^wird das Rot- und Damwild in den Dickungen aufgescheucht und
dicht vor die Schützen gebracht. Das Schwarzwild dagegen wird eingefangen und
in eine Unn'riedigung gesperrt, von wo es durch einen umhegten Gang dicht vor
die Büchse gelangt. Seit 1559 befindet sich in dem Dorfe Letzlingen, nach dem die
Waldnng benannt wird, ein Jagdschloß, In neuerer Zeit ist dieses vergrößert und aus-
gebessert ivorden. Hier wohnt während der Jagdtage der Kaiser mit den Fürsten. Die
übrigen Jagdgäste finden im Dorfe Unterkunft. Dicht beim Schlosse liegt ein großer
und schöner Park, der Tiergarten- Die stärkste Eiche tauftekönigfriedrich Wilhelm Iv.
„Königseiche". Der vor längerer Zeit gefällte Baum hatte in Brusthöhe beinahe 7 m
Umfang, Vom Schlosse aus führen durch das ganze Jagdgebiet schöne fahrbare
Wege. Bemeikenswert ist, daß man in der Letzlinger Heide zahlreiche Mauerreste
findet. Es sollen die Überreste von alten Wendendörfern sein, was aber sehr un-
wahrscheinlich ist. Die Heide führt daher mich den Namen Wendenheide.
Iii. Die Niederungen.
Niederungen befinden sich an der Elbe, an der Ohre und an der Milde.
.i) Ter Drömling.
1. Wo liegt der Drömliug?
Wir fahren mit der Eisenbahn von Magdeburg über Neuhaldens-
leben nach Obisfelde, welches dicht an der westlichen Grenze der Provinz
Sachsen liegt. Zur rechten Hand begleitet uns das Flnßchen Ohre.
Fahren wir nun in nördlicher Richtung nach der Stadt Salzwedel oder
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu)
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug
1l6 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dein Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommer) che» Haf f
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht aus. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1 — 4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, befonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugsand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, sind zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kieser, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käser, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. Die Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzengnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
B r e m e r h a v e n, H a m b u r g-K u x h a v e u, L ü b e ck, S t e t t i n- S w i n e m ü n d e,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und iu der reinen
Lust der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Ostseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist aus den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkunt).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, 'Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtum (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinsischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hafen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,.
Neu werk) und als Nordfnestjche Inseln (Helgoland, die Halligen^
Nordstrand, Föhr und Sylt).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
36 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
Ii. Das Flachland.
Das Land nördlich von der Ohre bis zur Elbe ist durchaus keine
Ebene. Vielmehr wechseln niedere Höhenzüge, Täler und Einzelberge mit-
einander ab. Deshalb nennt man das Gebiet nach der Oberfläche ein
welliges Land. Der Boden ist meist sandig und daher wenig fruchtbar,
besonders im N.w. Kartoffeln und Roggen sind die Hauptfrüchte. Besser
gedeihen die Früchte da, wo der Boden lehmig ist. In den Sandgegenden
sind Lupine und Buchweizen zu Hause, und die Ackerflächen dienen als
Brache den Schafherden zur Weide. Große Strecken sind mit Nadelholz
bestanden. Im Schutze der Wälder beschäftigt man sich auf dem mergel-
reichen, feuchten Sandboden mit Hopfenbau. An vielen Orten treibt
man auch Obstbau, der reichen Ertrag liefert
Die Letzlinger Heide.
Die Letzlinger Heide nimmt den Süden des welligen Flachlandes ein Sie
ist ein großes Waldgebiet (28 677 ha). Die Kiefer herrscht zwar vor, aber auch
Eichen-, Birken-, Fichten- und sogar Lindenwälder trifft man an. (Zwischen Eolbitz
und Planken stehen 1600 Morgen Lindenwald.) Die Letzlinger Heide hat nur Hoch-
wald. Der größte Teil der Heide ist durch ein hohes Wildgatter eingeschlossen.
Seit länger als 300 Jahren ist die Letzlinger Heide den Hohenzollernsürsten ein
geschätztes Jagdgebiet. Dam-, Rot- und Schwarzwild wird hier in großer Zahl
gehegt und alljährlich bei der Kaiserjagd geschossen. Für das Wild werden im
Forste an verschiedenen Stellen Ackerflächen, „Blößen", mit Lupinen, Hafer, Erd-
äpfeln und Kartoffeln bebaut. Durch verstellbare Gatter sind diese Blößen um-
friedigt. Kurz vor der Kaiserjagd werden die Fruchtfelder dem Wilde überlassen.
Am Jagdtage wird das Rot- und Damwild in den Dickungen aufgescheucht und
dicht vor die Schützen gebracht. Das Schwarzwild dagegen wird eingefangen und
in eine Umfriedigung gesperrt, von wo es durch einen umhegten Gang dicht vor
die Büchse gelangt. Seit 1559 befindet sich in dem Dorfe Letzlingen, nach dem die
Waldung benannt wird, ein Jagdschloß. In neuerer Zeit ist dieses vergrößert und aus-
gebessert worden. Hier wohnt während der Jagdtage der Kaiser^mit den Fürsten. Die
übrigen Jagdgäste finden im Dorfe Unterkunft. Dicht beim Schlosse liegt ein großer
und schöner Park, der Tiergarten- Die stärkste Eiche taufte König Friedrich Wilhelm I V.
„Königseiche". Der vor längerer Zeit gefällte Baum hatte in Brusthöhe beinahe 7 m
Umfang. Vom Schlosse aus führen durch das ganze Jagdgebiet schöne fahrbare
Wege. Bemerkenswert ist, daß man in der Letzlinger Heide zahlreiche Mauerreste
findet. Es sollen die Überreste von alten Wendendörfern sein, was aber sehr un-
wahrscheinlich ist. Die Heide führt daher auch den Namen Wendenheide.
Iii. Die Niederungen.
Niederungen befinden sich an der Elbe, an der Ohre und an der Milde.
a) Der Drömling.
1. Wo liegt der Drömling?
Wir fahren mit der Eisenbahn von Magdeburg über Neuhaldens-
leben nach Obisfelde, welches dicht an der westlichen Grenze der Provinz
Sachsen liegt. Zur rechten Hand begleitet uns das Flüßchen Ohre.
Fahren wir nun in nördlicher Richtung nach der Stadt Salzwedel oder
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I_V. Friedrich Wilhelm
56 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter: aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinsaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tierfiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
Au die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dem „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Hniwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Buchen)
Höhenzug. Er reicht im O. sast bis an die Bode. Auf der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Baderslebeu war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil uoch recht gut erhalten. — Unter den „Königs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Auf dem rechten Bodenfer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt au seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet, Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hundert, rast er nachts den Hakel auf und nieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsenberge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggenftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
znge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug
24
1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
können wir auch die Kleinbahn besteiqen, die mit dem „Liener Damm"
parallel läuft.
d) Wie sieht es zur Zeit der Heuernte in dieser Wiesen-
slasche aus? Soweit das Auge reicht, überblicken wir nach allen vier
Richtungen vor der Heuernte eine weitausgebreitete Wiesenfläsche, mit
langem, üppigem Gras bedeckt. Auf- und abfliegen kreischende Kiebitze,
die ihre Eier in den Schlupfwinkeln verborgen halten. Langsam und
gemessen schreiten die Störche durch das Grasmeer; reichliche Nahrung
finden sie hier für ihre Jungen. In den Bächen und Gräben, welche
das Grasmeer durchziehen, halten sich wilde Gänse und Enten auf. —
In der zweiten Hälfte des Juni beginnt die Heuernte. Die scharfen
Senfen rauschen; die Mähmaschinen surren. Bald liegt das Gras in
langen, dicken Schwaden da. Die heißen Sonnenstrahlen verwandeln
das saftige Gras in knrzer Zeit in Heu. Überall fahren Wagen, mit
duftendem Heu beladen, den Dörfern zu. In knrzer Zeit sind die Wiesen
leer. Im Herbste weiden hier große Pferde- und Rinderherden. In den
Bächen und Gräben schnattern Gänse und Enten.
c) Wirtschaftliche Verwertung. In den Dörfern des Fieuer
blüht die Viehzucht. In den Ställen finden wir infolge des guten
Futters, das den Tieren verabreicht wird, viele wohlgenährte Rinder.
In Geuthin werden Rinder in großer Zahl an die Händler verkauft. —
Wagenladungen des schönsten Viehes gehen von hier in die Magdeburger
Börde. Die Milchkühe wandern in die Ställe der großen Güter, die
fetten Rinder nach den Schlachtviehhöfen der Städte. So werden die
Bewohner des Bruchs, die früher iu dürftigen Verhältniffen lebten, heute
wohlhabend; denn das Vieh wird teuer bezahlt. Früher brachte der Fieuer
den Bewohnern wenig Nutzeu, heute ist er zur Quelle des Segeus ge-
worden. — Auch noch in anderer Weise nützt der Fiener. In den am
tiefsten gelegenen Flächen haben die Sumpf- und Wieseupflauzen im Laufe
der Zeit eine Torfschicht gebildet. Der Torf wird in großen Stücken
herausgehoben und getrocknet (Torfstecherei). Er bildet für die Leute
einen billigen Heizstoff. Die höhergelegenen, trockenen Stellen werden
mit Feldfrüchten bestellt.
Seitdem durch deu Fieuer eine Eisenbahn (die Eisenbahn von Genthin
nach Tucheim soll erst gebaut werden) und zwei Chansseen gehen, seitdem die
an seinen Rändern liegenden Orie durch gepflegte Landstraßen miteinander ver-
buuden sind, ist er mit anderen Gegenden in Verkehr getreten. (Ziesar im S.;
Genthin, der Planesche Kanal, die Magdeburger—berliner Eisenbahn im N.)
d) Wie mag der Fiener entstanden sein und vor der Ent-
Wässerung ausgesehen haben? Iu alter Zeit breiteten sich in dem
nördlichen Teile unseres Vaterlandes vier tiefe und breite Flußtäler aus.
Eiu Stromtal befand sich da, wo heute die Havel fließt, wo die Havel-
feen und der Fiener sich ausbreiten. Es vereinigte sich dann mit dem
Elbtale. Kleine Flüsse und Bäche brachten Sand und Schlamm mit und
füllten allmählich das Tal aus. Es entstand aus diese Weise ein großes
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
140 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dem Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommerschen Haff
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht auf. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1—4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, besonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugfand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, find zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kiefer, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. .Dk Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzeugnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
Bremerhaven, Hamburg-Kuxhaven,Lübeck,Stettin-Swinemünde,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und in der reinen
Luft der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Oftseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist auf den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkum).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtnm (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinfischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hasen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,
Nenwerk) und als Nordfriesische Inseln (Helgoland, die Halligen,
Nordstrand, Föhr und Sylt).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]